Es ist schon zum Verzweifeln, aber allein mit Pech ist es wohl auch nicht zu erklären. Zum zweiten Mal verspielt der FC Seesen in der Nachspielzeit einen immens wichtigen Sieg. Diesmal war man zu Gast beim Tabellenführer SV Hahndorf und lag bis zur 93. Minute mit 2:1 vorn. Einer der wenigen Fehler in der sonst sehr sattelfesten FC-Abwehr ebnete dem SVH in sprichwörtlicher letzten Sekunde das Remis. Damit halten die Hahndorfer den fünf-Punkte-Vorsprung, bei einem Spiel mehr und der FC Seesen ist nun auf fremde Hilfe angewiesen wenn der Aufstieg doch noch klappen soll.
Die Gastgeber legten gleich los wir die berühmte Feuerwehr. Nachdem der erste Angriff des FC verpuffte, spielte die Hahnenelf schnörkellos nach vorn und hatte mit einen Lattenknaller Pech. Danach waren die Seesener aber wach und bekamen die Partie schnell unter Kontrolle. Erst versiebte Lennart Knorre eine Chance, doch in der zehnten Minute dann schon die Seesener Führung. Der Ball segelte als Flanke gedacht in den Strafraum und wurde mit Unterstützung des Windes lang und länger. Er fand schließlich den Weg ins lange Eck und Daniel Schulz konnte sich als Torschütze feiern lassen. In der 24. Minute hatte dann der Gastgeber Pech und Glück. Pech, weil der Schiri ein eigentlich korrektes Tackling gegen den durchbrechenden Lennart Knorre als Foul ahndete, aber auch Glück, weil der Schiri es bei „Gelb“ beließ. Es war eigentlich gar kein Foul, aber bei konsequenter Regelauslegung hätte es auch „Rot“ geben müssen. In der 28. Minute brach der sehr fleißige Lennart Knorre erneut durch, doch statt den besser postierten Alex Bause anzuspielen, entschied er sich für ein kompliziertes Anspiel auf Dogan Karaaslan, das die SV-Abwehr schließlich klären konnte. Ab der 30. Minute kippte dann das Spiel in Richtung der Hahnenelf. Erst scheiterte Topstürme Erola mit einen platzierten Kopfball an Jona Mateo Gutierrez, aber kurz vor der Pause kamen sie doch noch zum Ausgleich. Daniel Schulz ging im eigenen 16er zu ungestüm zu Werke und der Schiri zeigte zurecht auf den Punkt. Routinier Jerome Wegener drosch das Leder schließlich humorlos in die Mitte des Tores zum 1:1. Nach der Pause übernahm dann der FC wieder das Zepter. Die Hereinnahme von Matheus Rocha belebte sichtlich das Seesener Spiel und die Gastgeber wurden in die eigene Hälfte zurückgedrängt. Wieder einmal war es Lennart Knorre mit der ersten Chance im zweiten Durchgang, doch sein 20-Meter-Schuß ging vorbei. Richtig brenzlig wurde es im Hahndörfer Strafraum in der 52. Minute. Raziel Dresler dribbelte sich an der Grundlinie durch und passte nach innen, wo Dogan Karaaslan gerade noch geblockt werden konnte. In der 60. Minute jubelte der FC, aber der Rocha-Treffer zählte nicht, weil er vorher recht deutlich im Abseits stand. Den verdienten Führungstreffer erzielte Matheus Rocha dann aber in der 72. Minute. Eine Karaaslan-Flanke versenkte er per Kopf zum 2:1. Auch danach blieb der FC weiter am Drücker. Die Gastgeber wirkten etwas ideenlos, immer nur lang auf ihren Goalgetter Erola der sich gegen die aufmerksame FC-Abwehr, in der sich Kapitän Nico Mönnecke ein Sonderlob verdiente, immer wieder in Zweikämpfen langsam aufrieb. Eine Riesenmöglichkeit den Sack zuzumachen, hatte der FC dann in der 85. Minute. Raziel Dresler hatte sich erneut stark durchgesetzt und wollte auf den blank stehenden Rocha passen, doch den Braten roch der SV-Keeper und unterband den Querpass. So kam es wie es beim FC Seesen so oft kommt. Tief in der Nachspielzeit drosch der SVH den Ball noch einmal nach vorn und die FC-Abwehr leistete sich den einzigen Fehler im zweiten Durchgang. So konnte Erola frei auf Jona Mateo Gutierrez zulaufen und mit letzter Kraft zum viel umjubelten Ausgleich treffen.
SV Hahndorf
FC Seesen
1. Nordharzklasse Staffel 1 · 19. Spieltag