Der FC Seesen hat am Wochenende mal wieder eine enttäuschendes Spiel abgeliefert. Die Leistung war zwar teilweise überragend, aber das Ergebnis stimmte am Ende einfach mal wieder nicht. Die SVG Oberharz nutzte die letzte Szene zum schmeichelhaften 4:4 Endstand. Der FC muss sich das aber definitiv selbst zuschreiben. Nach 70 Minuten mit 3:0 vorn und nach „Gelb-Rot“ für einen Oberharzer in Überzahl, hatte man das Spiel völlig im Griff. Mit dem 1:3 Anschlusstreffer, kippte das Spiel aber und der FC verlor völlig den Faden. Aber der Reihe nach: Der Gast aus Clausthal zog sich von Anfang an zurück und wollte mit einer Kontertaktik zum Erfolg kommen. So sahen die gut 120 Zuschauer viel Ballbesitz auf Seiten des FC. Die Torchancen ließen auch nicht lange auf sich warten. Bereits in der 5. Minute kam Dominik Würzbach nach Ecke zum Kopfball, aber der Ball strich knapp am Pfosten vorbei. Nur kurz danach brach Raziel Dresler frei durch, doch auch sein Lupfer verfehlte denkbar knapp sein Ziel. Und auch Lennart Knorre nutzte seinen Hochkaräter nicht zur überfälligen FC-Führung. In der 21. Minute sorgte dann Neuzugang Felix Ebeling aber für das erlösende 1:0. Aus gut 40 Meter zog er einfach mal ab, weil der SVG-Keeper zu weit vor seinem Kasten weilte und der Ball flog im hohen Bogen ins SVG-Tor. Lucas Blanke hatte dann in der 26. Minute die Riesenchance zum 2:0. Wunderschön freigespielt von Alexander Bause vergab er allein vorm Tor aber diese Monsterchance. Danach konnte sich der Gast etwas aus der Umklammerung befreien, doch die Angreifer um SVG-Kapitän Niklas Kühl war bei der aufmerksamen FC-Abwehr gut aufgehoben. Eine einzige nennenswerte Chance konnten sich die Harzer erarbeiten, aber der Kopfball von Kühl in der 43. Minute, stellte Jona Matteo im FC-Kasten vor keine größeren Probleme. Der FC hingegen startete nochmal kurz vorm Halbzeitpfiff einen Angriff. Mit sehenswertem Kombinationsfussball wurde das Mittelfeld schnell überbrückt und Lennart Knorre schickte seinen Sturmpartner Raziel Dresler steil Richtung SVG-Tor. Dresler nutzte seine Geschwindigkeitsvorteile und vollstreckte sicher zum 2:0 Halbzeitstand. Auch nach der Pause blieb der FC das spielbestimmende Team. Um die 56. Minute schien das Spiel endgültig in Richtung FC-Sieg zu laufen. Erst sah ein Oberharzer Spieler „Gelb-Rot“, wegen Handspiel und anschließenden Meckern und Lennart Knorre nutzte eine maßgeschneiderte Flanke von Massimo Röttger zum 3:0. Jetzt versuchte der FC den Ball kontrolliert durch die eigenen Reihen laufen zu lassen. Das klappte auch ganz gut, denn der Gast verzichtete auf Pressing und wartete auf Fehler der Seesener. Dieser folgte auch prompt in der 72. Minute als ein Steilpass misslang und die Oberharzer schnell umschalteten. Ihr Top-Stürmer Niklas Kühl brach schließlich durch und lies Jona Matteo keine Abwehrchance. Jetzt begann wieder einmal das große Zittern. Nur vier Minuten später kam der Gast zum 2:3. Nach völlig unnötigem Foul im Mittelfeld, schlug die SVG den Ball hoch in den FC-Strafraum und die Abwehr bekam den Ball einfach nicht weg, so kam Lobanov plötzlich völlig frei zum Schuss und die Gäste witterten Morgenluft. Sie holten den Ball schnell aus dem Netz und wollten nun mehr. In der 78. Minute setzte sich wieder Niklas Kühl gegen die FC-Abwehr durch und sorgte für das 3:3. Die Gäste konnten ihr Glück kaum fassen und versuchten nun den Punkt ins Ziel zu retten. Dramatik dann in der Schlussphase. In der 89. Minute klärte eine Gästespieler den Ball mit der Hand und der sichere Schiri zeigte sofort auf den Punkt. Massimo Röttger bewies Nervenstärke und drosch den Ball in die Maschen. Nun war es der FC der das Ergebnis über die Zeit schaukeln wollte. Der Ball sollte an der Eckfahne eingeklemmt werden, dies gelang aber nicht und die Oberharzer setzten zum Konter an. Jihad Badawi musste zum taktischen Foul greifen und sah dafür zurecht „Gelb“. Der Freistoß segelte schließlich wieder weit in den FC-Strafraum und niemand fühlte sich für Niklas Kühl zuständig, so konnte der SVG-Kapitän zum vielumjubelten 4:4 einköpfen. Die Enttäuschung war natürlich riesig auf Seiten des FC, zu eindeutig war die Überlegenheit. Am Ende zählen aber nur die Tore und die Liga ist einfach stärker als letztes Jahr, da reichen keine 70 Minuten. Hieran wird das Trainerteam sicher arbeiten müssen wenn der FC weiter in der Spitzengruppe der Liga vertreten sein möchte.
FC Seesen
SVG Oberharz
1. Nordharzklasse Staffel 1 · 03. Spieltag